Korrosionsschutz für die Heckklappe

Die Heckklappe eignet sich gut, für die ersten Konservierarbeiten am Nugget.

 


Beim Bewohnen eines Campmobils fällt innen immer relativ viel Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf an. Egal ob beim Ausatmen oder beim Kochen, die Luftfeuchtigkeit in dem kleinen Wohnraum ist meist höher, als die der Außenluft. Gelangt dies feucht-warme Luft an kühle Bauteile - zum Beispiel das Blech der Karosserie - kondensiert die Feuchtigkeit aus. Es bilden sich Wassertropfen. Das ist auch der Hauptgrund, weshalb viele Campingbusse von innen heraus rosten. Damit es bei unserem Nugget nicht so weit kommt, habe ich die Heckklappe hohlraumversiegelt.

 

Das lässt sich mit wenig Aufwand auch in Eigenregie erledigen.Und so gehts:

 


Für die Konservierung habe ich das lösungsmittelfreie Fluid Film NAS verwendet. Um das zähflüssige Material zu verarbeiten benutzt man idealweise eine Druckbecherpistole. Die Konservierung wird damit per Druckluft in den Hohlräumen zerstäubt. Bei der Heckklappe des Ford Nugget ist das aber nicht unbedingt notwendig, denn FluidFilm NAS kann man auch mit dem Pinsel verarbeiten. Die Bereiche, die man mit dem Pinsel dann doch nicht erreicht, lassen sich mit FluidFilm AS-R aus der Spraydose schützen. Für die AS-R-Sprühdosen gibt es eine Hohlraumsonde zum Aufstecken. Ein älteres Fahrzeug habe ich auf diese Weise konserviert. Damals hatte ich noch keinen Kompressor und noch keine Druckbecherpistole. Und die Konservierung klappte einwandfrei.

Profils verwenden eine Druckbecher-pistole. Es geht aber auch ohne!



Die Verkleidung der Heckklappe wird nur über solche Clips gehalten.


Die Arbeit beginnt zunächst mit der Demontage der Verkleidung. Diese wird mit wiederverwendbaren Befestigungs-Clips gehalten. Zum Öffnen dieser Clips benötigt man nur einen kleinen Schraubendreher. Der sollte in die Aussparung der Clips passen. So lassen sich die Klemmstifte in der Mitte mit etwas Gefühl heraushebeln.

 

 

 

 


Die Clips lassen sich problemlos wieder einsetzen. Und falls man doch mal einen verloren hat: Bei ebay findet man unter dem Stichwort Karosserie-Clips günstigen Ersatz.

Der Teil in der Mitte wird zur Demontage etwas angehoben.



Manche dieser Öffnungen sind mit Folie verschlossen - oder ganz offen.


Bereiche "um die Ecke" erreicht man nur noch mit einer Hohlraumsonde. Eine solche Sonde ist eigentlich nur ein Stück Schlauch mit einem speziellen Sprühkopf am Ende. Um die Sonde in den Hohlraum oberhalb des Fensters einzubringen, muss man zum Teil diese Gummistopfen entfernen. Auch diese Stopfen können wiederverwendet werden.

 

Die Heckklappe besteht im Prinzip aus zwei Blechhälften: die äußere Blechhaut und die innere Hälfte.

 

Wenn alles demontiert wurde, sollte die Heckklappe von innen so aussehen. Gut zu erkennen sind die zahlreichen Versteifungen.


Rostgefährdet sind vor allem Bereich mit dünne Spalten oder Blechüberlappungen. Diese Stellen sind zum Beispiel da vorhanden, wo die innere und die äußere Blechhälfte aneinander kommen. Hier kann Kondenswasser schlecht ablaufen oder abtrocknen.

 

Wie das dann nach ein paar Jahren aussehen kann, sieht man zum Teil an alten Fahrzeugen: Hier rostet oft die untere Kante der Heckklappe. Wenn man den Rost sieht ist es jedoch meist zu spät: Da der Verfall von innen kommt ist innen oft nur noch Rost anzutreffen.

Gut zu erkennen ist auch die Elektrik, mit der die Heckklappe entriegelt wird.



Zum Abkleben genügt einfache Malerfolie aus dem Baumarkt.


Egal ob man mit der Druckpecherpistole und einem Kompressor oder mit einem Pinsel und Sprühdosen arbeitet: Bevor man mit der eigentlichen Konservierung beginnt, sollte man den Innenraum des Fahrzeugs sehr gründlich mit Malerfolie abkleben. Auch die Fahrbahn unter der Heckklappe sollte man mit Folie und einer Lage Pappkarton schützen. Denn es lässt sich kaum vermeiden, dass beim Arbeiten der ein oder andere Tropfen der fettigen Masse daneben geht.

 

Und beim Arbeiten mit der Druckbecherpistole entsteht immer auch ein feiner Sprühnebel. Deshalb gehört auch ein prosessioneller Atemschutz und eine Schutzbrille unbedingt zur Standartausrüstung.


Hier wurde schon mit dem Aufbringen der Konservierung begonnen. Man erkennt gut, dass vor allem an den Blechübergängen reichlich Material aufgebracht wurde. Auf der glatten Fläche benügt schon ein dünner Fettfilm.

 

Der Zeitaufwand für die Konservierung der Heckklappe inklusive der Arbeiten an der Verkleidung ist recht überschaubar: Ein Ungeübter sollte sich einen Nachmittag Zeit nehmen. Ein versierter Schrauber ist mit allen Arbeiten in rund 1,5 Stunden fertig.

FluidFilm NAS wird nach einiger Zeit gelartig und tropft dann kaum noch.



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