Einbau MT 4000 iQ Teil 1: Die Vorbereitung

Da der Messcomputer MT 400 iQ erst der Anfang einer umfassenden Erweiterung Bordelektrik ist, habe ich gleich für die kommenden Installationen vorgesorgt: Auf der hier vorgestellten Montageplatte passt nicht nur der Mess-Shunt des Batteriecomputers. Ich habe den Mess-Shunt so angeordnet, dass auch der Solarregler vom Typ MT 230-PP (Link) von Büttner Elektronik seinen Platz findet. Außerdem reicht der Raum noch zur Montage der nötigen Kleinteile, die zum Einsatz des Batterie-Controll-Booster MT BCB 20/20 (Link) erforderlich sind.

 

Damit soll unser neuer Nugget in allen Lebenslagen immer über genügend elektrische Energie verfügen. Sowohl im Stand über die Solaranlage als auch während der Fahrt über den Ladebooster oder an Landstrom mit 230 Volt. Doch dazu später mehr.

 

Doch zuerst das "Kleingedruckte":

Die folgenden Informationen und Arbeitsschritte wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen. Für dennoch eventuell enthaltene Fehler übernehme ich keine Haftung! Arbeiten an der Bordelektrik eines Fahrzeugs sollten nur von kundigen Personen ausgeführt werden. Die Umsetzung der Anleitung erfolgt auf eigenes Risiko.


Das benötigte Werkzeug

 

- Torx-Schlüssel TX 40, TX 30

- Ring-Gabelschlüssel SW7, SW8, SW10, SW13

- Lötkolben oder Lötpistole mit 100 bis 200 W

- Crimpzange für die Kfz-Steckverbinder

- Zange für Aderendhülsen

- Kreuzschlitz PH2, PH1

- Kleiner Schlitzschraubendreher

- Innensechskant 4 mm, 5 mm

- Seitenschneider

- Metallbügelsäge für die Grundplatte aus Alu

- Bohrer 4,5 mm und 5,5 mm

- Senker

- Bohrmaschine oder Akkuschrauber

- Gewindebohrer mit Halter für Gewinde M5

- Telefonzange/Spitzzange

 

Das benötigte Material

 

- Alublech 350 x 100 x 2 mm

- 2 Stück Lötösen für Kfz-Kabel für Kabel
   50 mm2 für Schraube M8

- 2 Stück Lötöse für Kfz-Kabel für Kabel
   1,5 mm2 für Schraube M6

- 4 Stück Kfz-Flachsteckerhülsen für Kabel
   1,5 mm²

- 2 Stück Aderendhülsen für Kabel 1,5 mm²

- Schrumpfschlauch in diversen Durchmessern

- Lötzinn

- Schraubensicherung (z. B. Loctite mittelfest)

- ca. 0,5 m Kfz-Kabel 50 mm² schwarz

- ca 3 m Kfz-Kabel 1,5 mm² rot

- selbstklebendes Gewebeband (Panzertape)

- 1 Sicherungshalter FS-6 (Büttner Elektronik)

 - 1 Sicherungshalter FS-1 (Büttner Eektronik) 

- 3 Stücke Flachstahl ca. 4 x 15 x 35 mm
   (für selbstgefertigte Vierkantmuttern)

- 3 Stück Inbus-Schrauben M5 x 10 mit großen
   U-Scheiben und Mutter
   (zur Montage der Trägerplatte)

- 2 Stück Senkkopfschrauben M5 x 12 mit
   Muttern (zur Montage des Mess-Shunt)

- 4 Stück Senkkopfschrauben M5 x 10 mit
   Muttern und Scheiben
   (zur Montage des Sicherungshalters)

- ca. 1 m sehr fester Draht (z. B. 3 mm
   kunststoffummantelter Draht zum Spannen
   von Maschendrahtzäunen; zum Durchziehen
   der Kabel unter den Verkleidungen)


Anmerkung: Von den Kleinteilen wie den Lötösen und den Flachsteckerhülsen verbraucht man in der Praxis meist mehr als ursprünglich geplant. Sei es, dass man ein Kabel doch zu knapp abgeschnitten hat oder aus einem anderen Grund. Deshalb besser hier immer ein bisschen auf Vorrat einkaufen. Das schont beim Arbeiten die Nerven. Eine gute Quelle für diese Kleinteile sind Kfz-Zubehörhändler mit eigener Werkstatt (z. B. ATU). Speziell die Lötösen für das 50 mm2-Kabel sind nicht an jeder Ecke erhältlich. Die Materialien für die gängigen Kabeldurchmesser 1,5 mm2 und 2,5 mm2 sind z. B. in Hornbach-Baumärkten problemlos zu bekommen. Hier kann man auch gleich die nötigen Schrauben und Muttern besorgen.

 

Die Materialliste ist ebenfalls ohne Gewähr.

 

Um an die Bordakkus heran zu kommen, muss man zunächst den Beifahrersitz demontieren. Dazu löst man die vier Schrauben der Konsole (Torx TX 40). Den Sitz kann man dann anheben und auf die Sitzbank ablegen. Die Sitze sind sehr schwer, deshalb sollte man hier am besten zu zweit arbeiten und die Sitzbank zum Beispiel mit einer alten Wolldecke schützen.

 

 

 


In der Sitzkonsole geht es ziemlich eng zu. Im Bild links erkennt man die Sicherungen (orange) und das Trennrelais (zwei rote, dicke Kabel oberhalb der orangenen Sicherungen). Zwischen den Sicherungen und der Rückwand der Sitzkonsole ist gerade noch ausreichend Platz für das gesamte geplante Zubehör.

 

 

 


Da der Batteriecomputer Mt 400 iQ auch die Spannung an den beiden Starterbatterien überwacht, kann man auch gleich den Fahrersitz demontieren. Die Sicherheitsgurte bleiben übrigens in an beiden Sitzen festgeschraubt. Wer die Spannung an der Starterbatterie NICHT messen möchte, kann auf die Demontage des Fahrersitzes verzichten.

 


 

Um die Montageplatte zu befestigen, entfernt man auf der Beifahrerseite die Verkleidung auf der Rückseite der Sitzkonsole. Das recht einfache Kunststoffteil ist am oberen Rand nur mit zwei Kunststoffnasen in der Blechkonsole fixiert. Am unteren Rand ist es in Haltelaschen eingesteckt.






Um das Kabel zur Überwachung der Spannung der Starterbatterie und die Zuleitung zum Anzeigeteil auf die Fahrerseite zu verlegte, nutzte ich den Bereich unter der Abdeckstufe zwischen Wohnbereich und Fahrerhaus.

 

Die vier Torx-Schrauben (TX 30) sind unter Kunststoffabdeckungen versteckt. Diese lassen sich mit einem kleinen Schraubendreher aus ihren Sitzen heraushebeln.


Wer jetzt oder zu einem späteren Zeitpunkt den Einbau eines Lade-Boosters plant, kann etwas Zeit sparen. Grund: Der Lade-Booster benötigt eine kräftige (4 mm2 bis 6 mm2) Leitung zur Starterbatterie. Da der Lade-Booster am besten seitlich an die Konsole des Beifarhersitzes montiert wird, kann man die benötigte Booster-Leitung jetzt gleich in einem Arbeitsgang unter der Abdeckung verlegen und anschließen.

In der Konsole des Beifahrersitzes geht es eng zu. Damit man nicht versehntlich mit einem Werkzeug einen Kurzschluss zwischen den Plus-Polen der Batterie und der Fahrzeugmasse erzeugt, sollte man die Kontakte sorgfälltig abkleben. Und sehr vorsichtig arbeiten.

 

Da bei mir die Bordbatterien bereits einmal auf Garantie erneuert wurden, fehlte hier die serienmäßige Schaumstoffabdeckung an den Polen der Bordbatterien.


Auch die Kontakte am Trennrelais habe ich vorsorglich mit Panzertape abgeklebt.


Mit den oben genannten Maßnahmen schützt man die Bordbatterie. Zusätzlich sollte man noch die 80 A-Sicherung in der Fahrersitzkonsole herausziehen. Man findet sie leicht im hinteren Bereich der Sitzkonsole. Damit ist auch die Spannung von den Starterbatterien zum Trennrelais unter dem Beifahrersitz unterbrochen.


Übrigens: Wer später noch eine Solaranlage oder auch noch einen Lade-Booster nachrüsten möchte, sollte in der hier vorgestellten Montageplatte am besten gleich alle Löcher bohren. Das spart enorm Zeit, da man zum Bohren sonst den Mess-Shunt und den Sicherungshalter des Batteriecomputers wieder demontieren muss.


Die Montageplatte habe ich während meines Einbaus Stück für Stück angefertigt. Das war ziemlich mühsam und zeitraubend. Wer sich das mehrfache Ausmessen und Anpassen ersparen möchte, kann sich die technische Zeichnung der Montageplatte herunterladen. Die Abmessungen des Blechs passen gerade noch so in die Sitzkonsole des Nugget Bj. 2014. Die verzeichneten Bohrungen sind für die beschriebenen Komponenten passend. Sie lassen sich aber natürlich auch für andere Komopnenten anpassen.


Download
Maßzeichnung Montageplatte
Maßzeichnung zur Montage des Mess-Shunt für den Batterie-Computer MT 4000 iQ, den Solarregler MT 150-PP und den Kleinteilen zur Montage des Lade-Boosters MT BCB-20 inklusive Sicherungshalter.
Zeichnung-groß01.jpg
JPG Bild 956.9 KB

Zum Anfertigen der Montageplatte ist nur wenig Werkzeug nötig. Eine Ständerbohrmaschine ist zwar nicht zwingend notwendig, sie erleichtert das Arbeiten jedoch enorm. Zur Not reicht aber auch ein einfacher Akkuschrauber.

 

Die Maßzeichnung entthält ALLE nötigen Bohrungen für den kompletten Einbau.

 

Kurz zu den einzelnen Bohrungen im Detail:

 

Bohrung A, B und C dienen der Befestigung der Platte an der Sitzkonsole. Dazu sind anschließend KEINE zusätlichen Löcher in der Sitzkonsole notwendig.

 

Bohrung D und E dienen nur der Stabilisierung der Kabel vom zusätzlichen Trennrelais. Hier wird später einfach ein Kabelbinder durchgezogen. Das Trennrelais selbst ist zur Ansteuerung des Ladeboosters MT BCB 20 notwendig. Doch dazu mehr bei der Anleitung zum Einbau des Ladeboosters.

 

Die Bohrungen für den Mess-Shunt, den Solarregler und das Kfz-Relais sowie den Sicherungshalter sind von der Rückseite (Seite, die später am Blech der Sitzkonsole anliegt) gesenkt. In Kombination mit Senkkopfschrauben steht so später nichts mehr über und es ist eine saubere Montage möglich.

 

Ich einen Halter für insgesamt sechs Sicherungen montiert. Für den kompletten Einbau werden fünf Sicherungen benötigt. Der Sicherungshalter FS-6 (Büttner) ist schön kompakt und passt gerade noch so in die Sitzkonsole.


Gefällt Dir dieser Beitrag? Dann teile ihn doch mit Deinen Freunden. Ich freue mich auf neue Gäste.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0